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30.08.24 - Biodiversität im Oberen Vinschgau: Greilhof in Mals
Der Greilhof in Mals und sein Beitrag zur Biodiversität im Oberen Vinschgau
https://www.greilhof.it/
Vielen Dank an die Bäuerin „Sonja“, die uns diesen Bericht in einer Hofladenpause zugeschickt hat.
„Wir haben bei unserem Acker zwei Blühstreifen mit Buchweizen, Phacelia, Sonnenblumen, Borretsch, Lupine, Klee, Saatwicke, Serradella, Herzgespann, Dill und Malve. Diese sind als Trennstreifen zwischen Gemüse und Roggen und im Randbereich und bieten den Insekten einen Rückzugort, besonders dann wenn Rundherum die Wiesen gemäht werden und dienen zusätzlich als Gründüngung.
Den Randbereich welcher noch Dauerwiese ist, versuchen wir so spät wie möglich zu mähen, damit Wiesenblumen (wie z.B Margeriten, Wiesenlabkraut, Großer Wiesenknopf, Witwenblume, Wiesensalbei usw.) sich selbst aussäen können.
Durch Heckenbereiche beim Acker, der Streuobstwiese und bei den Wiesen wird ein zusätzlicher Lebensraum für Insekten und Vögel angeboten.
Auf unserem Acker wachsen auf kleiner Fläche viele verschiedene Gemüsesorten nebeneinander und durch diese Mischkultur schützen sich die Kulturen gegenseitig. Lauch, Karotten, Zwiebel, Rote und Gelbe Beete, Kohl, Spitzkohl, Rotkohl, Brokkoli, Kürbisse, Kartoffel und heuer als Getreide Roggen. Wir bearbeiten unseren Acker in Anlehnung an das Prinzip der 3-Felder-Wirtschaft. Ein Teil Gemüse/Kartoffel, ein Teil Getreide und ein Teil wird mit einer Wiesen-/Leguminosen Mischung eingesät.
Diese Bereiche wechseln sich jährlich ab.
Und unsere Alpinen Steinschafe schließen den Kreislauf, zwischen Düngung direkt bei der Beweidung und Schafmist und Schmutzwolle für den Acker. Interessant ist es zu beobachten, wie viel mehr Vögel auf dem Acker fliegen, sobald die Schafe dort weiden. Wahrscheinlich durch das höhere Aufkommen von Fliegen, Mücken usw.“
28.08.24 - Hühner in gute Hände abzugeben vom Billesberger Hof
Die Hühner der Oekotierzucht - sogenannte Zweinutzungshühner - sollen nach ihrer Legezeit nicht geschlachtet werden, sondern sind in gute Hände abzugeben.
Details bitte direkt beim Hof erfragen oder die Instagram Seite "Billesbergerhof" aufrufen.
https://www.billesberger.de/
https://www.oekotierzucht.de/
23.08.24 - Milchtankstellen im Landkreis Miesbach: Pressemeldung der Ökomodellregion Miesbacher Oberland
Regionale Wertschöpfung - Öko-Modellregion Miesbacher Oberland Diversifizierung im Oberland -
Eröffnung einer weiteren Milchtankstelle. Insbesondere kleine Betriebe sind derzeit durch hohe Investitionskosten, fehlende Nachfolge und steigendem regulatorischen Druck betroffen. Viele Landwirte reagieren darauf mit Diversifizierung, um ihre Existenz zu sichern.
Wie Betriebe durch neue Angebote und regionale Vernetzung erfolgreich bleiben können, das zeigt der Biohof Oberlinner im Miesbacher Oberland. Neben einem Hofladen betreibt die Familie seit Kurzem auch eine Milchtankstelle.
Die komplette Meldung findet man im pdf:
20240821_PM_ÖMR_REO_Milchtankstelle Miesbach
17.08.24 - Slow Food Genussführer: Ausgabe 2025/26 erscheint am 02.09.2024
https://www.oekom.de/buecher-buchreihen/slow-food-genussfuehrer/c-572
Kulinarische Highlights entdecken und mit gutem Gewissen genießen: Die Genussführer von Slow Food Deutschland stellen Gasthäuser und Restaurants der besonderen Art vor. Hier stehen die Prinzipien der Slow-Food-Bewegung im Mittelpunkt: gut, sauber fair!
Ausgewählt werden die Gaststätten als Gemeinschaftsprojekt von lokalen Slow-Food-Testgruppen im ganzen Land. Diese testen ehrenamtlich und unabhängig. Die Kriterien umfassen unter anderem die Nachhaltigkeit und Transparenz vom Feld bis zum Teller, den Erhalt traditioneller Kochkunst und die Bewahrung der Artenvielfalt. Abgerundet wird der Guide durch Kapitel zu regionalen Spezialitäten, Grundnahrungsmitteln und ausgewählten Genussregionen. Die Ausgaben erscheinen regulär alle 2 Jahre.
https://www.slowfood.de/aktuelles/2024/mit-slow-food-auf-kulinarischer-reise-durch-deutschland-die-besten-gasthaeuser-und-restaurants
15.08.24 - Wissenschaft belegt Biodiversität bei Englhorn: wir gratulieren!
Viele von uns erinnern sich an den Besuch im Rahmen der Gruppenreise der Genussgemeinschaft im Mai 2024 bei unserem Partnerbetrieb (Fördermitglied) Englhorn in Schleis im Oberen Vinschgau. Alexander und Sonja Agethle halten und züchten Original Braunvieh, dessen Milch in der eigenen Hofkäserei zu feinem Käse verarbeitet wird, der im Hofladen erworben werden kann. Als weiteren Erwerbszweig bauen die Agethles auf eigenen Ackerflächen im Bereich der Malser Haide verschiedene Getreidesorten an, hauptsächlich Dinkel und Emmer. „Das Vinschgau war einmal die Kornkammer Tirols“, erinnert Alexander Agethle, und insofern knüpft er an eine alte Ackerbautradition an. Ein Teil des produzierten Getreides wird für die familieneigene Brotversorgung benötigt, ein Teil ab Hof verkauft und ein Teil an einen Bäcker, den Hoader Bäck, geliefert. Das anfallende Stroh „fließt“ in den Kreislauf der Viehwirtschaft als Einstreu und wird zu Kompost verarbeitet.
Ein Getreideacker der Agethles war nun im Jahr 2023 Objekt einer detaillierten Untersuchung durch ein Team des „Biodiversitätsmonitorings Südtirol“ vom Institut für Alpine Umwelt, Eurac Research. Das ist ein wissenschaftliches Langzeitprojekt mit dem Ziel, die Entwicklung der gesamten Südtiroler Biodiversität aufzuzeigen.
Im Juli 2024 hat Eurac nun die Ergebnisse des Monitorings „ihres Ackers“ präsentiert: Dokumentiert wurden dort sechs Arten von Fledermäusen, 14 Arten von Vögeln, zehn Arten von Tagfaltern, fünf Arten von Heuschrecken und 50 Arten von Gefäßpflanzen (im wesentlichen Gräser und Blumen). Dazu wurde natürlich eine detaillierte Liste der gefundenen Arten präsentiert.
„Ich weiß nicht ob das viel, wenig oder normal ist; hab aber eine riesige Freude mit diesem Ergebnis“, so die erste Reaktion von Alexander.
Die Freude war berechtigt, das hat die nachträgliche Interpretation der Ergebnisse durch die Eurac erwiesen. „Bei den Vögeln fällt etwa die Anwesenheit von typischen Wiesen-Arten, z.T. bodenbrütenden Arten, auf (Goldammer, Neuntöter, Feldlerche). Es zeigt sich, dass die Malser Heide ein wichtiger Lebensraum für diese Arten ist“, so Eurac Mitarbeiter Andreas Hilpold. Und weiter: „Das Tagfalter- und Heuschrecken-Artenspektrum entspricht jenem von einer Wiesen-Acker-Landschaft. Typisch dafür sind Kleines Wiesenvögelchen oder Kleiner Feuerfalter.“
Und etwas Grundsätzliches: „Die Artenvielfalt in einem Getreidefeld ergibt sich zu einem großen Teil sicher auch durch die Lebensräume in der direkten Umgebung – ganz anders als in stärker ackergeprägten Landschaften in Europa. Die Lebensgemeinschaften innerhalb der Ackerflächen ist in der Regel mäßig divers, besondere Arten findet man oft eher im Randbereich. Im Falle deines Ackers spielt natürlich die Lage innerhalb der Malser Haide eine wichtige Rolle.“ Eurac betont in Bezug auf Agethles Ackerfläche die hohe Bedeutung des Ackerrandstreifens, insbesondere für die Vielfalt bei den Gefäßpflanzen, gegenüber der eigentlichen Ackerfläche.
Wichtig die Zusammenfassung. „Abschließend möchte ich betonen, dass extensive Getreideflächen definitiv eine Bereicherung für die Gesamtbiodiversität der Landschaft sind.“
Die Agethles haben damit auch einen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass das von ihnen praktizierte Wirtschaften im größtmöglichen Einklang mit der Natur der richtige Weg ist. Viele Arten, die ihren Lebensraum in den Rückzugszonen der Malser Haide haben, fühlen sich auch auf Flächen wohl, die ökologisch nachhaltig bewirtschaftet werden und dazu tragen viele Kollegen bei betont Alexander. Kleinstrukturierte Familienbetriebe sind der Reichtum der Region Oberer Vinschgau".
Autor: Hansjörg (Jorgo) Brey