25.12.18 - „Turopolje Leasing-Schwein“ am Biohof Hausberg in Niederbayern
Ein Erfahrens- und Erlebnisbericht von unserem Gründungsmitglied Johannes Bucej. Er schildert dabei sein Erlebnis mit dem eigenen Schwein vom Biohof Hausberg.
Mehr Schwein, mehr Glück fürs Neue Jahr wünschen wir an der Stelle allen Freunden und bewußt geniessenden Menschen. Werdet zum Koproduzenten für gute Lebens-Mittel, die eine kleinstrukturierte, biologische Landwirtschaft mit artgerechter Tierhaltung am Leben erhält und dem Lebensmittelhandwerk eine Chance bietet.
„Einige werden sich erinnern: Harald Scholl und ich haben in den vergangenen zwei Jahren ein Schwein der alten, halbwild lebenden kroatischen Rasse Turopolje auf dem Hausberghof in Egglham (Ndb.) großziehen lassen. Anfangs bezeichnet mit dem unspektakulären Namen „Kastrat 62 rot“ (so der „Leasingvertrag“), später dann unter dem Namen „Pierre“, was dem Wurf geschuldet war, dem er entstammte – es war der 16. (durchgezählt von A-Z landet man bei „P“) seiner Mutter „Peggy“, bei der er bis zu seinem 22. Lebensmonat ein saumäßig schönes Schweineleben leben konnte. So brachte er schließlich gut 200 kg auf die Waage (Lebendgewicht).
22 Monate unter besten Bedingungen: Wer den Hof von Anton Dapont kennt, weiß, wovon ich rede, wer ihn nicht kennt, sollte ihn kennenlernen – und den Bauern natürlich auch, der seit vielen Jahren auch zu unserer „Genussgemeinschaft Städter und Bauern“ (www.genussgemeinschaft.de) gehört (https://www.biohof-hausberg.de/).
Klar: Ein solch großes Schweinderl ist für zwei kleine Haushalte wie die unsrigen natürlich viel zu viel. Aber das wussten wir von Anfang an. Was wir uns aber nicht entgehen lassen wollten, waren die Produkte eines ausgewachsenen Turopolje – ein Jahr ist das Mindeste, hier waren es fast zwei. Das heißt: Wir haben natürlich auch entsprechend das Futtergeld für Pierre investiert, um zu diesem Ergebnis zu kommen. Und darüber hinaus auch bis zum Ende es an nichts fehlen lassen. Ab dem 9. Februar 2018 machte „Pierre“ dann mehrere „Transformationen“ durch: Schlachtung und Zerlegung sowie die Herstellung von Blut- und Leberwurst (natürlich längst verzehrt) fanden in der Tagwerk-Biometzgerei in Niederhummel statt ( https://www.tagwerkbiometzgerei.de/ , ebenfalls ein Fördermitglied unserer Genussgemeinschaft). Die Speckteile haben wir bei dem Slow-Food-Fördermitglied Wolfgang Speth in Bergheim bei Neuburg a.d. Donau verarbeiten lassen – und seit Kurzem sind sie verzehrbereit und warten auf Abnehmer. Ein bäuerlich-handwerkliches Edelprodukt durch und durch.
Langer Rede kurzer Sinn: Der Speck ist ein außergewöhnlichen Genuss: auf geröstetem Bauernbrot ( etwa „Altbayerischer Bauernlaib“ oder Roggen natur von der Lokalbäckerei Brotzeit ( https://lokalbaeckerei-brotzeit.de ) – mit einer Knoblauchzehe abgerieben) oder als „Steirisches Verhackertes“, Steirisches Verhackertes aber auch „pur“, luftgetrocknet oder geräuchert (Bauchspeck), herzhaft (Paprikaspeck) und kernig (luftgetrockneter Rückenspeck, das Kotelettstück). Alles nur mit Steinsalz (kein Nitrit-Pökelsalz!) und natürlichen Gewürzen gereift im Schinkenambiente von Wolfgang Speth (www.schinken-ambiente.de). Aber egal in welcher Variante: immer zart schmelzend und hoch aromatisch, veredelt von einem Könner und Liebhaber seines Fachs.
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