01.12.21 - News Letter 12/21: Unsere Höfe berichten
Liebe Mitglieder und Freunde der Genussgemeinschaft Städter und Bauern,
Unser Newsletter zum Ende des Jahres ist unseren Fördermitgliedern gewidmet.
Wir haben einige unserer Mitgliedsbetriebe gebeten und haben hocherfreut viele Antworten erhalten. Wie war das abgelaufene Jahr und was sind die Pläne für 2022?
Wir konnten nicht alle Rückmeldungen aufnehmen, haben die Texte so weit wie möglich gelassen, wie wir sie erhalten haben. Danke an Alle, die sich die Mühe gemacht haben und uns Einblick in ihre Arbeit geben.
Umso mehr erstaunt es einen als (Groß-)Städter, wie schnell vieles bei „unseren Betrieben“ weitergeht und vor allem, mit wie viel positiven Erfahrungen und voller begeisterter Pläne sie in die Zukunft blicken. Das hat wahrscheinlich etwas mit der Landwirtschaft und dem direkteren Kontakt zur Natur zu tun. Die zwar stark von uns Menschen beeinflusst ist, aber dennoch eigenen Regelmäßigkeiten folgt. Der Jahreskreislauf mit wachsen, gedeihen und vergehen. Das Kommen und das Gehen, das Sprießen und Vergehen, das Säen und das Ernten, mal üppig, mal mager, mal schnell und mal langsam. Und meistens zum Anfassen, mit Kreuzschmerzen und „Dreck unter den Fingernägeln“. Wo Heißlufterzeugung eher für Minister-Grußworte und Heutrocknungsanlagen reserviert ist und nicht in einem ständigen Twitter-Gewitter von gerade noch wichtigen, bald nicht mehr wichtigen, oder doch wieder wichtigen Wichtigwichteln niedergeht. Und trotzdem nix passiert oder vorangeht! Aber lest selbst:
Gutschein GUBE20 Kulturessraum
Gerade haben wir noch eine so schöne Veranstaltung gehabt mit Wolle & Kraut, mit alpinem Steinschafessen. Grade gab es noch gutbesuchte Back- und Steakkurse und schon ist wieder alles fraglich und überwiegend abgesagt. Wir wollen, dass unsere verlängerte Werkbank überleben kann und bitten euch herzlich, verschenkt einen Gutschein an eure Freunde und Lieben, auch für Firmen geeignet und die Verwandtschaft. Für Initiativen als Gruppentreffen, Workshop-Raum und einfach auch zum gemeinsam feiern.
Biohof Lex
Heuer haben uns die schwierigen Witterungsverhältnisse stark bestimmt. Das nasse, kühle Frühjahr und der Sommer, der keiner war, haben uns die Pflege unserer Felder erschwert. Die Ernte haben wir mühsam zwischen Regentagen eingesammelt und nachgetrocknet. Etwas versöhnt haben uns jetzt doch noch ein paar schöne Herbstwochen und Tage. Wir freuen uns, dass wir unsere Energieversorgung auf nachwachsende Energie in Form einer Hackschnitzelheizung umstellen konnten und sowohl Strom als auch Wärme größtenteils selbst erzeugen können. Dazu haben wir viele schöne „Outdoor-Veranstaltungen“ machen können – man hat einfach gemerkt, dass die „Leut“ raus wollten und mal Abstand vom Corona-Thema haben wollten. Gefreut haben wir uns über die Auszeichnung mit einer Staatsmedaille für unser Engagement für den ökologischen Landbau. Über den Winter reinigen wir unsere Saaten und füllen sie ab für Tagwerk, die Vollcorner-Märkte, unseren Hofladen und Online-Shop-Kunden, und wir spinnen Ideen für das kommende Jahr.
Biohof Hausberg
Ist Gründungsmitglied der Genussgemeinschaft aus Niederbayern.
Die Zeit vergeht im Fluge, und schon ist ein Jahr fast wieder rum. Trotz aller Corona-Beschränkungen lief es bei uns recht gut, bei den Übernachtungen genauso wie auf der Jausenstation. (Zumindest in der Zeit, in der es möglich war.) Durch den Wegfall vom Reisner Hof sind wir momentan zwar mit Ferkeln sehr gut belegt, aber eventuell zeichnet sich ein neuer Partnerhof ab. Dann könnten wir das Schweine-Leasing auch wieder etwas forcieren, wobei es nach wie vor gut läuft und wir ca. 80% Stammkunden haben. Aktuell haben wir für das Weihnachtsgeschäft wieder alle Specksorten zur Verfügung, die wir im Winter auch per Post versenden. Unsere Weihnachtsgänse sind alle reserviert und unsere Rinderschlachtung im Herbst ist bereits erledigt. Trotz allem werden wir uns im Laufe des nächsten Jahres etwas reduzieren und unsere Alpinen Steinschafe zumindest mal verringern, eventuell im Jahr 2023 sogar ganz aufgeben, mal schauen. Man merkt, dass man älter wird.
Billesberger Hof
Jetzt ist meine Tochter schon fast zwei Jahre alt. Es ist auf jeden Fall unglaublich schön und sie ist jetzt schon eine kleine Vollblutbäuerin! Bei uns hat sich viel getan und wird auch noch mehr. Ich werde nächstes Jahr definitiv weniger verschiedenes Gemüse anbauen und dafür mit einem anderen Gemüsebetrieb zusammenarbeiten, dem Fritz Hof vom Denker Peter, der eher Gemüse anbaut, das kalt und feucht gelagert werden muss wie z.B. Karotten, Kraut & Co. Ich werde mich eher auf Gemüse spezialisieren, das warm und trocken gelagert werden muss, wie z.B.: Kürbis und Süßkartoffeln. Außerdem haben wir vor, nächstes Jahr zwei neue Gebäude zu errichten; eins an der Straße mit Hofladen, eventuell sogar mit einer Bäckerei und Mitarbeiter-Wohnungen und ein weiteres am Hof mit Kartoffelsortieranlage, Kürbislager, Kühlung und Maschinenlager. Es wird nie langweilig und es tut sich ständig was.
LOKALBÄCKEREI BROTZEIT
Dieses Jahr war ein besonders Spannendes für die inhabergeführte LOKALBÄCKEREI BROTZEIT – sie hatte ihr „junges“, 10-jähriges Jubiläum und hat backfrisch ihre 4. Filiale im Süden Münchens eröffnet. Natürlich mit den bekannten, handgemachten Charakter-Backwaren in Verbunds-Bio-Qualität. Ziel ist es, neben handwerklicher Backkunst auch unseren Nachhaltigkeits- und Innovationsanspruch weiter zu verfolgen, z.B. durch unseren Kickstart im Januar, zusammen mit dem Billesberger Hof und dem BODEN-BROT. Danke für alle Teilnehmenden und Mitarbeitenden, dass wir dieses Jahr so positiv abschließen können.
Trotz Corona und bevorstehendem Umzug von Familie und Schäferei haben wir ein erfolgreiches Jahr mit den Alpinen Steinschafen hinter uns! Die Vermarktung läuft, auch dank der Leasing-Lämmer, immer besser an. Züchterisch konnten wir Erfolge verbuchen und einige Tiere in andere Zuchtbetriebe abgeben, was uns natürlich besonders freut!
Die tolle Zusammenarbeit mit der Genussgemeinschaft ist heuer für uns eine große Bereicherung gewesen – mit dem Höhepunkt im Oktober, wo wir im Gube20 Kulturessraum eine super Koch- und Infoveranstaltung gestalten konnten! Solche Projekte wird es hoffentlich im neuen Jahr wieder geben und vielleicht noch viel mehr. Wir haben unsere Baugenehmigung für den neuen Schafstall fast in trockenen Tüchern und hoffen, damit im Sommer 2022 starten zu können! Geplant ist für die Umsetzung des Vorhabens die Auflage von Genussrechten, wobei uns Petra Wähning in kompetenter und freundschaftlicher Weise unterstütz! Der Genusssgemeinschafts-Newsletter wird davon berichten. Also pack ma’s an.
Gut Mooseurach
Wir haben zwei Projekte, die in diesem Zusammenhang erwähnenswert wären.
Wir vermarkten unsere Bio Produkte der Bosch & Bosch GbR auf Vorbestellung, meist an einem Termin pro Monat, weil wir den ganzen Ablauf dadurch besser planbar gestalten können. Das bedeutet aber, dass unsere Räumlichkeiten zur Schlachtung und Zerlegung/ Verpackung zu diesen Terminen sehr stark ausgelastet sind. Deshalb planen wir bis zum Frühjahr 2022 einen Umbau unseres Schlachthauses mit mehr Kapazität in den Kühlräumen und der Zerlegung mit Wurstherstellung. Außerdem übernehmen wir ab Mai 2022 die Kastenalm im Herzen des Karwendels. Dort werden einige unserer Mooseuracher Rinder und Schafe den Sommer auf den wunderschönen Almwiesen verbringen. Ebenfalls können dann die Ausflügler, welche sich auf den zwar recht langen, aber eher unbeschwerlichen Weg von Scharnitz aus – am Isarursprung vorbei bis zur Kastenalm – begeben, unsere guten selbst hergestellten Produkte auf der Alm schmecken lassen. Also es wird wieder ein spannendes Jahr für uns werden.
Vielen Dank für euer tolles Engagement für uns Direktvermarkter.
Eisbäuerin
Im Frühjahr 2021 haben wir Familie Kollat auf ihrem Hof nahe der Hallertau besucht. die Produktionsräume angeschaut, die Hühner mit den grünen Eiern auf der Wiese und viele Daumen für den Start gedrückt. Bernadett schreibt uns nun: der Sommer war genial. Wir haben inzwischen 25 Verkaufsstellen und am Krüner Kiosk in München gibt es nun auch die grünen Eier. Und jetzt ist der Online-Shop eröffnet mit winterlichen Geschmacksnoten kommt das Eis im Versand nach Hause. Wir wünschen viel Erfolg.
machtSINN: Regionalladen, Kochkurse, Bistro in Holzkirchen – radikal regional
Das Jahr 2021 war natürlich von den Corona-Maßnahmen geprägt, da wir vor allem mit unserem Bistro und den Veranstaltungen stark davon betroffen waren. Da wir auch noch unseren Laden als 3. Säule haben, konnten wir die wirtschaftlichen Auswirkungen etwas abpuffern. Die Situation hat uns natürlich auch angespornt neue Wege zu gehen. So sind wir zum Beispiel mit unserer Hausmarke „machtSINN für Dahoam“ in einige Hofläden gegangen. Hier sind wir gerade noch in der Anfangsphase mit der Akquise und freuen uns über neue Märkte. Auch mit einigen unserer Fleischbauern kooperieren wir enger indem wir deren Fleisch zu Gulasch und Co. verarbeiten, das sie dann wieder in ihren eigenen Läden verkaufen.
Ein großes Highlight war im Sommer unser Ziegenevent im Rahmen des Tages der nachhaltigen Gastronomie mit den Slow Food Chef Alliance Kollegen Manuel Reheis und Hubert Hohler unter dem Motto „Ziege ganz denken“. Die Genussgemeinschaft mit Marlene Hinterwinkler konnte das Thema „Ziege“ deutschlandweit über Slow Food lancieren. Fürs nächste Jahr setzen wir weiter auf den Verkauf unserer Hausmarke und regionalen Geschenkkörbe an Unternehmen und Privatpersonen. Auch unseren Laden möchten wir noch mehr in den Fokus stellen, denn der Regionalmarkt mit allem was die Region in 80 Kilometer Umkreis hergibt ist einzigartig und bedient den Wunsch nach regionaler Vollversorgung an einem Ort ohne lange Wege. Ein großer Wunsch liegt auch in einer Normalisierung der Corona-Lage, sodass wir endlich mit voller Fahrt unser gesamtes Angebot inklusive Kochkurse anbieten können.
Michlbauern Oberpfalz
Der viele Regen in diesem Jahr hatte Vorteile für die Flächen, alles wuchs üppig und so hatten die Ziegen und Rinder immer genug zu fressen. Die trockenen Jahre davor, gab es oft schon im Juni eine Staubwolke über den trockenen Feldern. Und zum ersten Mal wurden auf einer kleinen Fläche Kartoffeln angebaut und das Ergebnis mit 600 kg ist überraschend gut. Nun kommen die Kunden und holen sich die Kartoffeln am Selbstbedienungsstandl ab. Die Ziegenherde wurde verkleinert. Die Milch geht nach wie vor in eine Molkerei in der Nähe, ein Teil der Milch wird zu Ziegenmilchkaramell verarbeitet. Der gemischten Rinderherde geht es gut und stolz berichten die jungen Landwirte, dass sie einen ganzen Wagyu-Ochsen in Direktvermarktung gut verkaufen konnten. Das positive Feedback der Kunden bezüglich der Qualität ist mehr als motivierend. Für 2022 gibt es viele Pläne, die bereits jetzt in der arbeitstechnischen Umsetzung sind. Ein selbstgebauter mobiler Hühnerstall soll 100 Tieren ein Zuhause geben. Die Hennen kommen aus dem Projekt der Öko Tierzucht . Ein eigener Hofladen ist im Entstehen und möglicherweise folgt noch die Teilnahme an einem regionalen Markt. Ein kleiner Marktanhänger steht dazu bereit. Im Sommer gab es einige laue Nächte mit Konzerten am Hof, auch wenn mit geringer Gästezahl, waren dies Highlights im kulturellen Leben am Hof von Schirin und Sebastian. Er ist Musiker wie Instrumentenbauer und ein echter Biobauer.
TIPP: Bezugsquellen und Musik sowie den News Letter vom Hof empfehlen wir wärmstens.
https://www.muenchner-kaese-manufaktur.de/
Für die Münchner Käse Manufaktur war das Jahr 2021 ein wildes, spannendes: Wir haben gegründet, ein sehr erfolgreiches Crowdfunding mit 60.000 € durchgebracht und hatten Artikel in allen großen Münchner Zeitungen. Nach diesem Höhenflug hat uns die Immobilien-Suche in München umso stärker gebremst – mehrere gut geeignete Immobilien haben nicht die Freigabe von den Behörden bekommen. Wir haben trotzdem sehr viel Hilfe von Menschen bekommen, die das Projekt toll finden. Damit gehen wir dankbar in den Jahresendspurt und sind zuversichtlich, dass es bald klappt mit einer Bio-Käse Manufaktur in München. Alle Neuigkeiten zum Projekt gibt es monatlich im https://www.muenchner-kaese-manufaktur.de/ News Letter.
An dieser Stelle hören wir auf, die weiteren Rückmeldungen unserer Betriebe bringen wir ein andermal oder in unserer News Rubrik Englhorn Gold für den Arunda
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien, Ihren Betrieben und Gewerken ein gutes Ende dieses so schwierigen Jahres. Und blicken wir – trotz allem – mit Zuversicht ins neue Jahr.
Mit winterlichen Grüßen
Marlene Hinterwinkler Markus Hahnel
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